+++ PRESSEMITTEILUNG +++
Kühne zur Thomaskirche: Hängt nur der Gemeindesegen schief?
Leipzig, 08.02.2024. Vor ein paar Tagen berichtete die Leipziger Volkszeitung (LVZ) über offen zu Tage getretene Unstimmigkeiten zwischen Kirchenvorstand einerseits und Pfarrer Martin Hundertmark andererseits. Hintergrund ist der aus gesundheitlichen Gründen erfolgte Abgang von Pfarrerin Britte Taddiken. Hundertmark verlässt nun ebenfalls die Gemeinde. Inzwischen hat sich auch der Kirchenvorstand öffentlich geäußert.
Der Leipziger AfD-Stadtrat und Religionspolitiker seiner Fraktion im Sächsischen Landtag Jörg Kühne zur Entwicklungen in der Leipziger St. Thomaskirchgemeinde:
„In der Thomaskirche hängt offensichtlich nicht nur der Gemeindesegen schief, wie es die LVZ nach den öffentlich gewordenen Äußerungen Pfarrer Hundertmarks höflich formulierte. In der in Reaktion darauf veröffentlichten Pressemitteilung des Kirchenvorstandes will dieser nun in ‚Verantwortung für einen kirchlichen Ort mit einer lebendigen und engagierten Gemeinde auf Gottes Wegweisung‘ vertrauen. Wenn er es denn täte!
Ob das Verwaisen nun auch der zweiten Pfarrstelle ein gutes oder schlechtes Vorzeichen für die weltbekannte Wirkungsstätte Johann Sebastian Bachs bedeutet, bleibt einstweilen noch offen. Hoffnungsvoll könnten Kirchgemeindeglieder, denen die Verkündigung des Wortes Christi im Mittelpunkt steht, in die Zukunft schauen. Denn möglicherweise endet die zeitgeistliche Politagitation von der Kanzel nach den Weggängen der zwei Pfarrer.
Für jemanden der Toleranz predigt, Menschen mit anderer Meinung aber vom Gedankenaustausch ausschließt, wie 2019 vor einem Wahlforum der Gemeinde geschehen, dürfte auch Mitmenschen im Alltag so behandeln. Hundertmark teilte damals schriftlich mit, man wolle ‚einer rechtsnationalen Partei in keiner Weise ein Podium bieten, auch nicht als Gast‘, was sich als unmissverständliche Ausladung auf meine Person bezog.
Vielleicht sind die Abgänge nun Grund genug, nochmals ernsthaft über eine gemeinsame künftige Kirchgemeinde der traditionsreichen Stadtkirchen St. Nikolai und St. Thomas nachzudenken, ohne Zank und Streiterei mit der Landeskirche. Vor allem aber, um kirchgemeindliche Zukunft gestaltbar zu machen. Wenn die nächsten Pfarrer Seelsorge und Verkündigung der Guten Nachricht in den Fokus ihrer Aktivitäten stellten – ohne den politischen, oft westdeutschen Alt68er-Zeigefinger zu erheben, wäre das ein unschätzbarer Gewinn.
Ältere und ehemalige Kirchgemeindeglieder von St. Thomas werden mit vielen guten Erinnerungen auf die 70er und 80er Jahre zurückschauen. Alleine die lebendige Jugendarbeit der Jungen Gemeinde und der atmende Freigeist der Pfarrer Fraustadt, Ebeling und Grabner sowie deren großartige Glaubensvermittlung werden nicht wenige, die diese herausragenden Geistlichen erleben durften, vermissen. Der Kirchenvorstand bat in seiner Mitteilung um Fürbitte, Anregungen und Kritik. Beten wir, sie möge auf offene Ohren stoßen.“