Berlin, 3. November 2023. Ende Januar 2024 sollen 9 von 158 Goethe-Instituten geschlossen werden. Am häufigsten trifft es Institute in Frankreich und Italien. Grund für die Schließungen seien Sparmaßnahmen und eine neue geostrategische Neuausrichtung des Netzwerks, das sein Engagement in einigen Regionen der Welt erhöhen möchte, etwa in Mittel- und Osteuropa, im Südpazifik, im Kaukasus sowie in einigen Orten der USA. Dort soll zum Beispiel der kostspielige Sitz in Washington D.C. abgebaut werden. Dafür soll ein Goethe-Institut auf den Fidschi-Inseln eröffnet werden.
Der Sprecher der AfD-Fraktion für auswärtige Kultur- und Bildungspolitik, Matthias Moosdorf, erklärt dazu:
„Es ist beschämend und geradezu anachronistisch, dass in einer Zeit, in der intakte Gesprächs- und Kooperationskanäle weltweit verloren gehen, wichtige Mittlerinstitute ihre Dienste einstellen sollen. Das Einsparpotenzial in Höhe von 24 Millionen Euro kann kein wirklicher Grund sein. Zurecht wird darauf verwiesen, dass bisher 24 Milliarden Euro, das Tausendfache, für Ukraine-Hilfen von Deutschland bereitgestellt wurden. In den betroffenen Ländern reißt die Kritik auch deswegen nicht ab, weil der immer wieder vorgetragene Wunsch nach gezielter Einwanderung von Fachkräften an den Erwerb von Sprachfähigkeiten geknüpft ist. Die Schließung lässt nicht nur ökonomisch profitable Institute im Stich, sondern vor allem Tausende an Deutschland, seiner Kultur und Sprache Interessierte.
Unter Annalena Baerbock entschied das Auswärtige Amt zudem, auch Kürzungen für den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und die Humboldt-Stiftung umzusetzen – während gleichzeitig Staatsgelder ohne zu große Bedenken in die Kriegsindustrie gesteckt werden. Ein Deutschland unwürdiges und verachtenswertes Verhalten.
Die AfD-Fraktion wird in den abschließenden Haushaltsberatungen für den Erhalt der Institute werben und Vorschläge zur Umschichtung im Haushalt des Auswärtigen Amtes machen.“