Eine Schlagzeile und keine Daten?
Kennen Sie diese Tage, an denen Sie die Zeitung aufschlagen und Ihnen eine Schlagzeile Lust auf mehr zum lesen macht? Sofern Sie sich ein Zeitungsabo der LVZ überhaupt noch leisten können, sei Ihnen versichert: Diese Schlagzeilen werden vermutlich mehr. Allerdings dämpft der Inhalt dann deutlich die Erwartungen.
versprach der Artikel dem geneigten Leser doch so viel mehr. Statt einem faktenreichen Bericht wie man denn zur Schlagzeile „Immer weniger Kinder in und um Oschatz können schwimmen“ auf der Lokalseite der OAZ vom Wochenende (22./23. Juli) kommt, fehlen im Bericht von Redakteurin Bärbel Schumann die zu erwartenden schlüssigen Begründungen vollends. Die kurze Aussage eines örtlichen Badmitarbeiters soll es wohl richten. Mit „Wir wissen und erleben, dass viele Kinder nicht schwimmen können“ ist man dem Phänomen dann auch schnell auf der Spur.
Noch Fragen?
Wer sich etwas mit den Schwimmstufen befasst, weiß: Die Schwimmkurse waren in den vergangenen Jahren immer gut besucht. Ausgebildetes Personal und ehrenamtliches Handeln allerdings Land auf und Land ab immer schwerer zu bekommen. Natürlich waren die Wartelisten mancherorts lang und so manche Krankenkasse übernahm sogar einen Teil der Kursgebühren für den Nachwuchs.
Aber: Hauptknackpunkt waren die vergangenen drei Corona-Jahre, in denen sich zeigte, dass weder der Landkreis, die Landes- oder die Bundesregierung irgend ein Interesse an unseren Kindern hat. Maskenzwang, Testzwang, Impfzwang, geschlossene Bäder, Unterrichtsausfall und und und. Die (psychischen) Belastungen bei Kindern und Jugendlichen beginnen wir gerade erst aufzuarbeiten. Nie hätte es, durch eine angebliche Pandemie, dazu kommen müssen und dürfen! Doch allen Kritikern zum Trotz, peitschte man diesen Wahnsinn mit Ansage ohne Rücksicht und trotz aller Warnungen durch. Dass einige Eltern nun kaum noch Interesse an der Schwimmfähigkeit ihrer Kinder zeigen, ist ein weiterer negativer Nebeneffekt.
Doch seriöser Journalismus hätte die vielschichtigen Ursachen aufzeigen können – sofern sie überhaupt als Nachweis dienen! Denn es gibt überhaupt kein belastendes Zahlenmaterial darüber, da es keine amtlichen Statistiken darüber gibt. Die Schulschwimmzentren erfassen diese Daten wenn, dann nur auf freiwilliger Basis. Die Grundschulen in Sachsen unterliegen nämlich gar keiner allgemeinen Berichts- oder statistischen Erfassungspflicht. Da wird es höchste Zeit für ein Ende des Sommerlochs!