SICHERHEITSRISIKO STATT FORTSCHRITT!

Die elektronische Patientenakte (ePA) wurde bereits 2021 auf den „Markt“ gebracht. Ein verschwindend geringer Anteil von Patienten entschied sich damals für die Nutzung der ePA. Aufgrund dessen beschloss der damalige Gesundheitsminister Karl Lauterbach im Jahr 2024, dass die ePA künftig automatisch für jeden Bürger angelegt wird – außer es erfolgt ein schriftlicher Widerspruch (Opt-out-Verfahren).
Doch nicht nur die damalige Regierung hatte ein großes Interesse an der Zentralisierung aller Patientendaten. Auch im aktuellen Koalitionsvertrag heißt es auf Seite 110, Absatz 3520:
„Noch 2025 rollen wir die elektronische Patientenakte stufenweise aus, von einer bundesweiten Testphase zu einer verpflichtenden, sanktionsbewährten Nutzung.“
Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) versucht derzeit, die ePA auf seiner Webseite mit einer Liste von acht „praktischen“ Vorteilen schmackhaft zu machen. Diese Liste erweckt jedoch schnell den Eindruck, dass Ärzte bislang chaotisch, unkoordiniert und vergesslich arbeiten – als ob Befunde regelmäßig verloren gingen oder verwechselt würden.
Ein kurzer Blick auf einige dieser vermeintlichen Vorteile:
• Vorteil Nr. 7 verspricht Datensicherheit – obwohl die ePA bereits erfolgreich gehackt wurde. Wie glaubwürdig ist dieses Versprechen?
• Vorteil Nr. 4 nennt als Argument die Vermeidung von Doppeluntersuchungen. Dabei liegen relevante Befunde in der Regel bereits bei Haus- und Facharzt vor und können bei Bedarf weitergeleitet werden. Dieses Argument überzeugt nicht.
• Vorteil Nr. 5 und Nr. 8 behaupten, der Patient habe die volle Kontrolle über den Datenzugriff. Das ist irreführend: Tatsächlich werden Patientendaten ohne Einwilligung zu Forschungszwecken weitergegeben – ohne vollständige Anonymisierung. Nur der Name wird entfernt, andere identifizierende Merkmale bleiben erhalten.
Zudem fehlen klare Informationen über die Risiken und die genaue Datenverarbeitung bei der Anlegung der ePA durch die Krankenkassen.
Das Gesundheitswesen gehört inzwischen zu den am dritthäufigsten von Cyberangriffen betroffenen Branchen. Kriminelle erpressen Geld und drohen mit der Veröffentlichung hochsensibler Daten oder verkaufen sie im Darknet – derzeit zu Preisen zwischen 60 € und 150 € pro Akte.
Die ePA wurde bereits kompromittiert. Auf Angriffe des Chaos Computer Clubs äußerte sich Lauterbach folgendermaßen:
„In der Frühphase des ePA-Starts war mit solchen Angriffsszenarien zu rechnen. Ich bin der Gematik dankbar, dass sie auf die ersten Hinweise sofort reagiert und auch diese Sicherheitslücke noch geschlossen hat.“
Das bedeutet im Klartext: Sicherheitslücken werden erst nach einem Angriff erkannt – und dann hoffentlich geschlossen.
Dieser fahrlässige Umgang mit unseren sensibelsten Gesundheitsdaten ist ein absolutes No-Go. Die Erhebung und Nutzung medizinischer Daten sollte allein der Beziehung zwischen Arzt, Facharzt und Patient dienen – und sonst niemandem

Weitere Beiträge

Christian Drosten musste heute im Corona-Untersuchungsausschuss Rede und Antwort stehen.

Christian Drosten musste heute im Corona-Untersuchungsausschuss Rede und Antwort stehen. Wobei: Einen...

Tag der Biene

#Bienen verkörpern Tugenden wie #Fleiß, #Bescheidenheit, #Wohlwollen, #Treue. Wer schon mal das...

VERTUSCHUNG IM IMPFSTOFF-DEAL?

Eine mutige Journalistin der New York Times erhob Klage, um sich den...

DIGITALER EURO

Seit November 2023 laufen die Vorbereitungen zur Implementierung des digitalen Euros, in...

Gerichtsurteil zu Pfizer-SMS – der Anfang vom Ende der Brüsseler Vertuschungskultur?

Gerichtsurteil zu Pfizer-SMS – der Anfang vom Ende der Brüsseler Vertuschungskultur? Es...

Windrad in Flammen – Wie viele Warnsignale braucht es noch?

Windrad in Flammen – Wie viele Warnsignale braucht es noch? Am 15....

Im Haushaltsentwurf von Sachsens CDU-SPD-Regierung wird bei den Feuerwehren der Rotstift angesetzt

Im Haushaltsentwurf von Sachsens CDU-SPD-Regierung wird bei den Feuerwehren der Rotstift angesetzt:...

Corona Impfungen an Schulen

SPD-Sozialministerin Petra Köpping hat auf meine Kleine Anfrage (Drs. 8/2471) geantwortet, dass...

DROESE MdEP- Sachsen ungefiltert //Lethargische EU-Bürokratie verpennt Infrastruktur

𝐄𝐔 𝐯𝐞𝐫𝐬𝐜𝐡𝐥ä𝐟𝐭 𝐈𝐧𝐟𝐫𝐚𝐬𝐭𝐫𝐮𝐤𝐭𝐮𝐫𝐩𝐫𝐨𝐣𝐞𝐤𝐭𝐞! 𝐷𝑖𝑒 𝑔𝑒𝑠𝑡𝑟𝑖𝑔𝑒 𝐴𝑛ℎö𝑟𝑢𝑛𝑔 𝑧𝑢𝑟 𝑚𝑖𝑙𝑖𝑡ä𝑟𝑖𝑠𝑐ℎ𝑒𝑛 𝑀𝑜𝑏𝑖𝑙𝑖𝑡ä𝑡 𝑖𝑛 𝐸𝑢𝑟𝑜𝑝𝑎 𝑜𝑓𝑓𝑒𝑛𝑏𝑎𝑟𝑡...

DROESE MdEP- Sachsen ungefiltert //Euro-Politiker lethargisch, TRUMP stiehlt allen die Show

𝐔𝐧𝐬𝐞𝐫𝐞 𝐏𝐨𝐥𝐢𝐭𝐢𝐤𝐞𝐫 𝐭𝐨𝐥𝐥𝐩𝐚𝐭𝐬𝐜𝐡𝐢𝐠 𝐚𝐮𝐟 𝐝𝐞𝐫 𝐖𝐞𝐥𝐭𝐛ü𝐡𝐧𝐞, 𝐰ä𝐡𝐫𝐞𝐧𝐝 𝐓𝐫𝐮𝐦𝐩 𝐚𝐥𝐥𝐞𝐧 𝐝𝐢𝐞 𝐒𝐡𝐨𝐰 𝐬𝐭𝐢𝐞𝐡𝐥𝐭...

DROESE MdEP- Sachsen ungefiltert // Gastbeitrag bei INFO Direkt Magazin

Siegbert Droese führt in seinem Beitrag bei „INFO Direkt“ aus: „Das LIFE-Programm...

+++ Erneut berufen: Verantwortung für Verkehr, Stadtentwicklung und Wohnen +++

Seit dem 13. Mai bin ich wieder offiziell bestätigt: ✅ Ordentliches Mitglied...