Fast jedes vierte Kind muss in Meißen Sozialleistungen beziehen. Dies ergab eine Anfrage des Meißner Landtagsabgeordneten Thomas Kirste (AfD) an die sächsische Staatsregierung. Bei Kindern im Alter von unter 15 Jahren beträgt die Zahl der durch soziale Mindestsicherung förderungsbedürftigen Meißner sogar exakt 25 Prozent. Damit steht die soziale Lebenssituation von Kindern und Familien innerhalb der Stadt Meißens nicht nur im eklatanten Widerspruch zum Rest des Freistaats. Auch im Vergleich zum eigenen Landkreis beziehen Kinder und Jugendliche in Meißen im Schnitt zweieinhalbmal so häufig Sozialleistungen wie in den umliegenden Dörfern und Gemeinden.
„Seit über zehn Jahren bekommt die Stadt Meißen ihr dramatisches Armutsproblem nicht in den Griff“, kritisiert Kirste. „Statt gezielt in die Förderung von Kindern und Familien zu investieren, beispielsweise durch einen vergünstigten Zugang zu Kindertagesstätten, werden städtische Gelder stattdessen zu Unsummen für fragwürdige Schauwerke wie die oftmals kritisierte Bennomütze an der Altstadtbrücke oder auch die „Städteband“-Skulptur am Moritzburger Platz vergeudet. Für unsere Stadt bedarf es zielgerichteter sozialer Konzepte, um dieser Armut endlich entgegenzuwirken. Nicht nur Kinder und Familien, sondern ganze Stadtteile drohen sonst auf Dauer in die Perspektivlosigkeit abzurutschen.“
Laut aktuellen Erhebungen des „Statistischen Landesamtes des Freistaats Sachsen“ waren zum Stichdatum Dezember 2018 in der Stadt Meißen über 1.045 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren von Sozialleistungen abhängig, was eine Quote von 23,5 Prozent an der Gesamtkinderzahl ergab. Im gesamten Landkreis Meißen betrug diese Quote mit 3.780 Kindern und Jugendlichen lediglich 9,7 Prozent. Für den Freistaat Sachsen errechnet der „Wegweiser Kommune“ derzeit eine Kinderarmut von 12,8 Prozent. Bei Meißnern unter 15 Jahren zählte das Statistische Landesamt sogar eine Gesamtzahl von 941 Kindern, die von einer sozialen Mindestsicherung abhängig sind, was einer Quote von 25 Prozent entspricht.
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