Er ist heimlich, nachtaktiv und lebt angeblich nur in größeren, menschenleeren Waldgebieten. Und er ist der erklärte Liebling der grünen Ökoaktivisten, vor allem der in den Juste Milieus der Städte Lebenden, in deren Vorstellung es sich bei dem über schäferhundgroßen Beutegreifer lediglich um ein zu groß geratenes Kuscheltier ohne Knopf im Ohr handelt:
Der Wolf.
In den Geschichten des Grimmschen Märchenschatzes eindeutig der “Der Bösewicht”. Dabei im Grunde ein extrem menschenscheuer Geselle, nähert sich der lupide Fleischfresser zunehmend häufiger auch dem städtischen Lebensraum und damit dem Menschen. So haben ein, möglicherweise sogar zwei Exemplare des Respektes einflößenden Carnivoren in dieser Woche nachweißlich die Stadtgrenze Dresdens überschritten und im Stadtteil Weißig sieben Schafe gerissen, was nicht nur der Halter der Schafe, sondern auch das Umweltministerium auf Anfrage bestätigte. Und es waren beileibe nicht die ersten Weidetiere, die dem graubepelzten Jäger in Dresden zum Opfer fielen. Bereits im Sommer 2019, wie auch im Spätherbst desselben Jahres, waren in Dresden (Weißig) Schafe durch Wölfe getötet worden. Und laut eines Artikels der Sächsischen Zeitung vom Donnerstag gab es in dieser Woche noch einen weiteren Vorfall: Im Stadtteil Helfenberg wurden am Mittwoch zwei weitere Schafe tot aufgefunden. Zudem fehlte ein Schaf aus der Herde, ein weiteres war so schwer verletzt, dass es eingeschläfert werden musste. Ein spezieller “Rissgutachter” der “Fachstelle Wolf” bestätigte Meister Isegrim als Urheber der Tötungen. “Rissgutachter”, “Fachstelle Wolf”. Der verwaltungstechnische Aufwand zum Schutze des grauen Jägers scheint durch keinerlei finanzielle
Obergrenzen beschränkt und ist dem Land offensichtlich wichtiger als der Schutz unserer Kinder. Verfügt die “Fachstelle Wolf” doch im Gegensatz zum Dresdener Jugendamt über eine 24 Stunden täglich besetzte telefonische Hotline, während das Jugendamt seine telefonische Erreichbarkeit auf die allgemein üblichen Geschäftsstunden an Wochentagen beschränken muss. Man gewinnt den
unguten Eindruck, dass der Schutz eines Tieres unseren Politikern tatsächlich mehr am Herzen liegt als der Schutz unserer Kinder. Dies deckt sich in fataler Weise mit dem immer öfter zu lesenden
Satz, “Der Zustand einer Gesellschaft lasse sich an seinem Umgang mit Tieren ablesen.” Der Umgang mit Kindern, mit Alten, mit Obdachlosen ist da deutlich seltener der Maßstab der Beurteilung, was wohl ein bezeichnendes Licht auf den Werteverfall in unserer Gesellschaft wirft.
Doch zurück zum Thema Wolf. Er ist, wie die immer zahlreicher werdenden Nutztierrisse zeigen, schon lange keine seltene, hochgefährdete und damit streng zu schützende Spezies in unseren Wäldern, sondern ein mittlerweile weit verbreitetes Wild, das bei hoher Populationsdichte unseren
Weideviehbeständen vermehrt erheblichen Schaden zufügt. Die Aufhebung des strengen Schutzes für den Wolf und seine kontrollierte Bejagung ist seit langem ein Anliegen der AfD, wie auch unsere jüngst eingereichten Anträge im Landtag belegen. So beantragt die AfD-Fraktion, die bestandspflegende Bejagung des Wolfes auf Dauer zu ermöglichen (Drucksache 7/2944) sowie mit der Drucksache 7/2976 ein gemeinsames Wolfsmonitoring mit dem Nachbarland Polen zu initiieren.
Schutz des Wolfes – ja, Bedrohung des Menschen durch realitätsvernebelnde Tierliebe – nein!
René Hein
AfD, MdL